Nach derzeitigem Planungsstand wird der mögliche Verlauf der 380.000 Volt Wechselstromleitung von Mecklar nach Dipperz vom Netzbetreiber Tennet westlich der Kernstadt Hünfeld mit weiterem Verlauf
zwischen den Stadtteilen Rückers und Nüst favorisiert. So wurde durch Tennet kürzlich der Antrag auf Bundesfachplanung bei der Bundesnetzagentur gestellt.
Wie Fraktionsvorsitzender Steffen Diegmüller hierzu ausführt, sieht die CDU bei einer möglichen Annahme dieses Trassenverlaufs nicht nur massive Eingriffe in den Bereich von Natur und Landschaft
– besonders im Umfeld von Haune und Nüst – sondern auch verhinderte Entwicklungen möglicher Erweiterungsflächen für Wohn- und Gewerbeansiedlung in den Gemarkungen Sargenzell und Rückers entlang
der Landesstraße 3176.
Kritisch sehe man auch die Einschätzung zur Notwendigkeit dieser Trasse, die bisher in keiner Kosten-Nutzen-Analyse dargestellt wurde. Schließlich erfolge dieser Ausbau nicht nur auf Kosten von Natur und Boden, sondern schlussendlich auch auf denen der Stromabnehmer. Durch neue Erkenntnisse und Änderungen im Energierecht müsse daher die Situation und Erfordernis dieser Stromtrasse neu überprüft und abgewogen werden.
Von allen schlechten Alternativen für die Trassenführung hat Tennet nach Einschätzung der CDU die für Hünfeld nachteiligste Lösung ins Rennen geschickt. Schon jetzt sei die Stadt von drei
bestehenden überörtlichen Stromtrassen, zwei Ferngasleitungen, zwei Bahnstrecken, Autobahn, zwei Bundesstraßen, einer Salzlaugeleitung und der Planung von umfangreichen Vorranggebieten für die
Windkraftnutzung betroffen. Hier werde die Belastungsfähigkeit Hünfeld mit überörtlichen Infrastrukturen eindeutig überschritten. Keiner der Planungsverantwortlichen ziehe die Summenwirkungen all
dieser Belastungen in Betracht, kritisiert Diegmüller. Die CDU sieht hier das Ende der Fahnenstange erreicht.
Die CDU-Fraktion hat zu dieser Thematik eine Anfrage an den Magistrat in der kommenden Stadtverordnetensitzung am 08.07.21 eingereicht.